Joy in Love by Joy Laurey

Joy in Love by Joy Laurey

Autor:Joy Laurey [Laurey, Joy]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Erotik
ISBN: 3499151863
Herausgeber: ok
veröffentlicht: 1985-05-07T22:00:00+00:00


DIE Leute wurden schlagartig wieder sehr nett zu mir. Ich bekam Anrufe, und alle fanden mich schön wie noch nie, ganz-hin-reißend, meine Liebe. Der Film, in dem ich ein allzu verständnisvolles Callgirl spielte, brach in Paris alle Kassenrekorde. Die Fernsehanstalten überschlugen sich, um mich zuerst zu interviewen. Sacha wollte, daß ich für ihn nackt auf der obersten Plattform des Eiffelturms posierte. Ich war acht Tage in allen Illustrierten, ein gelungener Coup von Goraguine: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit — Die ersten Aufnahmen des geheimgehaltenen Babys — Der Star mit dem weiten Herzen und so fort.

Acht Tage Diners, Rendezvous, kommerzieller Rundfunk, und dann hatte ich es satt. Ich weiß sehr wohl, daß die Reporter mich nicht ausstehen können, aber was das betrifft, bin ich einfach nicht frei: Ich entblöße lieber meinen Hintern als mein Privatleben! Ich bin nicht kooperativ. Ein echtes Ärgernis. Meinetwegen. Die Menschen sind immer sehr traurig, wenn sie nicht begreifen, und ich muß gestehen, daß man diejenigen, die nicht abgewiesen wurden und meinen Hunger nach Zärtlichkeit nicht im Grunde ein bißchen peinlich fanden, an den Fingern einer Hand abzählen kann. Man redet eine Menge von Zärtlichkeit, aber man scheut davor zurück. Es ist die große Krise: Kein Mensch ist mehr zärtlich, man hat keine Zeit mehr, man wagt es nicht mehr, man bastelt an seiner Karriere, man ist ehrgeizig, man will Erfolg haben, man läßt sich den Kopf kahlscheren, man lackiert sich die Fingernägel blau, man fährt zum Club Mediterranee, man bumst zweimal täglich, man spricht drei Sprachen fließend, man wählt die Opposition, aber kein Mensch ist mehr zärtlich. Das Problem liegt eben darin, daß der treue Alain nicht aufhört, zärtlich zu sein. Und es ist zu nichts nütze.

Ich träumte also gerade von Alain, als die Glocke am Gartentor anfing zu läuten. Ich richtete mich in meinem riesigen verlassenen Bett auf. Nicolas fing an zu brüllen. Ich warf mich in meinen Vicunamorgenmantel und stürzte wie eine Furie zur Tür, fest entschlossen, den Wachen zu erschlagen, der das artige allein schlafende Mädchen weckte, während es von seinem besten Kumpel träumte. Das Blöde war, daß der Wache eine Wache war und daß sie Joan hieß. Joan, in einen prachtvollen Nerz gehüllt, ein Brillantenaigrette im Haar, geschminkt wie für eine Party im Trump Tower, große Klasse.

»Grüß dich, Schatz«, sagte sie.

Ich noch schlaftrunken, Haarfransen in der Stirn, das Herz hämmernd wie ein Niethammer, betrachte sie wie ein Weltwunder. Sie lächelt mich zärtlich an, vielleicht auch ein bißchen verlegen, und ich stehe da wie zur Salzsäure erstarrt und nehme die Landschaft in mich auf: meine schöne ruhige Straße in Meudon, am Horizont ein Baum, zwei oder drei kleine Schneeflocken, die zur Erde schweben, und, um der Wahrheit die Ehre zu geben, ein peinlich weißer Rolls-Royce Corniche.

»Schatz, darf ich reinkommen? Oder ist es dir lieber, wenn wir im Garten bleiben?«

Ich niese.

»Aber ja, natürlich, komm doch rein.«

Ich öffne ihr das Tor. Sie rauscht an mir vorbei, hüllt mich in eine Chanelwolke, eine überirdische Erscheinung. Ich folge ihr und zeige plötzlich die Zähne.

»Sag mal,



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.